Eine Terrasse vergrößert den Wohnraum in den Garten hinein und ist ein attraktiver Aufenthaltsort im Freien. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind schier endlos, besonders für alle, die eigenständig die Planung in die Hand nehmen. Wenn du deine Terrasse selber bauen möchtest, findest du in diesem Guide alles, was du vorab wissen musst. In diesem Artikel erwarten dich Informationen über die beliebtesten Terrassenbeläge, die Kosten für den Terrassenbau und die wichtigsten Elemente einer Terrasse. Damit sollte dir die Entscheidung leicht fallen, welche Art von Terrasse die richtige für dich ist.
Übersicht
Was brauche ich, um eine Terrasse zu bauen?
Grundsätzlich brauchst du für eine Terrasse:
- Ein Fundament aus Beton / Untergrund aus verdichtetem Splitt
- Die Unterkonstruktion
- Dielen oder Platten als Belag
- Stelzlager zur Anpassung der Terrassenhöhe
- Das erforderliche Werkzeug
Wenn du eine Terrasse planst, musst du zunächst die passenden Voraussetzungen für den Bau schaffen. Anschließend kannst du alle Elemente durchgehen, die deine Terrasse braucht oder haben soll. Details zu den nötigen Werkzeugen und Materiallisten findest du in unseren Anleitungen zur jeweiligen Terrassen-Art.
Der richtige Untergrund für eine Terrasse
Der richtige Untergrund für eine Terrasse ist aus Beton, Stein, verdichtetem Kies oder Splitt. Willst du deine Terrasse auf dem Erdboden bauen, musst du diesen also zuerst mit Kies oder Splitt verfestigen.
Das gilt für alle Arten von Terrasse, egal ob du WPC, Holz oder Fliesen als Belag wählst. Zudem ist ein Gefälle von 2%, das vom Gebäude wegführt, Voraussetzung. Nur so kann das Regenwasser abfließen. Eine genaue Anleitung findest du in Terrasse auf Rasen bauen.
Die Unterkonstruktion für verschiedene Terrassenbeläge
Für die Frage, ob die Terrasse eine Unterkonstruktion braucht, spielt der Belag eine Rolle. Willst du Dielen verlegen? Dann brauchst du eine passende Unterkonstruktion aus WPC, Holz oder Aluminium. Die Unterkonstruktion dient als stabile Auflage, auf der Dielen verschraubt werden. Außerdem ist sie wichtig, damit die Luft gut zirkulieren kann. Terrassenplatten lassen sich direkt in Splittbeton verlegen.
Eine andere Variante ist, die Platten auf Stelzlagern zu verlegen, dadurch ist auch eine Anpassung der Höhe möglich. Klickfliesen brauchen ebenfalls keine besondere Unterlage. Du kannst sie sogar direkt auf einem alten Belag verlegen.
Der Terrassenbelag
Das solltest du bei der Wahl des Terrassenbelags berücksichtigen:
- das Material mit seinen speziellen Eigenschaften
- die Optik und Wirkung des Materials
- die Farbe
Mittlerweile ist die Auswahl an Materialien sehr groß. Besonders beliebt sind die Klassiker: Holz, WPC und Terrassenplatten aus Keramik, Beton oder Naturstein. Die Wahl des Terrassenbelags hat immer mit der gewünschten Optik und den Materialeigenschaften zu tun. Wer ein rustikales, gemütliches Ambiente möchte, greift eher zu Holz. Aber auch mit WPC lässt sich die Holzoptik erreichen und dazu kommt die längere Haltbarkeit des Materials.
Wer selber eine Terrasse bauen möchte, muss sich früher oder später auch mit den möglichen Verlegemustern beschäftigen. Je nach Belagsmaterial stehen verschiedene Muster zur Auswahl. Bei Terrassenplatten kannst du zwischen geradlinigem Kreuzverband und dem versetzten Reihenverband wählen. Dielen aus Holz oder WPC lassen sich im durchgehenden Verbund oder im Englischen Verband verlegen. Eine Anleitung für die verschiedenen Verlegemuster findest du im myHarry Verlegemuster-Guide.
Welche Farbe für die Terrasse?
Generell sorgen helle, warme Farbtöne für eine harmonische Atmosphäre. Sie lassen die Terrasse sogar größer wirken und sind daher für kleinere Flächen vorteilhaft. Allerdings kann ein sehr heller Belag bei starker Sonnenbestrahlung blenden.
Dunkle Farben sind eine gute Wahl für einen modernen und schlichten Stil. Durch den Kontrast hebt sich die Terrasse stark von der Umgebung ab und es entstehen klare Linien im Garten. Der Nachteil eines dunklen Belags ist, dass er sich besonders im Sommer stark aufheizt. Wenn du mehr Inspiration zur Wahl von Farbe und Material brauchst, dann wirf einen Blick in unseren Verlegemuster-Guide.
Stelzlager zur Höhenanpassung
Oft ist es sinnvoll, die Höhe der Terrasse an den Hauseingang oder bestimmte Gartenelemente anzupassen. Das geht besonders einfach mit Hilfe von Stelzlagern, auf denen du die Unterkonstruktion platzieren kannst. Sie lassen sich individuell anpassen und eignen sich für eine Höherlagerung von bis zu 48 cm. Terrassenplatten kannst du sogar ohne Unterkonstruktion direkt auf Stelzlager verlegen.
Wann ist die beste Zeit, um eine Terrasse zu bauen?
Grundsätzlich ist es ganzjährig möglich, eine Terrasse zu bauen. Besonders geeignet ist für die Bauphase die Zeit zwischen spätem Frühjahr und Herbstbeginn. So stellst du sicher, dass der Untergrund nicht gefroren ist und die Konstruktion nicht durch Bewegungen beim Auftauen beschädigt wird.
Außerdem sollte es trocken sein und idealerweise bleiben die Wetterbedingungen während der gesamten Arbeit gleich. Falls es unerwartet zu regnen beginnt, kannst du die Arbeit unterbrechen und wenn die Erde getrocknet ist fortfahren.
Berücksichtige unbedingt die Baustoffe in der Planung. Wenn du ein Betonfundament für die Terrasse bauen willst, ist dafür eine Temperatur von mindestens 5 Grad notwendig. Wenn du WPC-Dielen verlegen willst, achte auf eine Außentemperatur von mindestens 10 Grad. Sonst können die Dielen brechen.
Wie viel kostet eine Terrasse?
Die wichtigsten Faktoren für die Kosten beim Terrassenbau sind:
- Größe
- Material
- Unterkonstruktion
- Aufbereitung des Untergrundes
- Arbeitskraft
Je nach Budget kannst du mit deiner Kaufentscheidung in diesen Bereichen Kosten sparen. Vor allem, wenn du als Heimhandwerker die Terrasse selber baust.
So viel kosten 20 Quadratmeter Terrasse
Der Preis für deine Terrasse hängt von der Größe, dem Terrassenbelag und der Unterkonstruktion ab. Für eine WPC-Terrasse solltest du mit ca. 35 Euro pro Quadratmeter rechnen. Eine Holzterrasse kostet ca. 30 Euro pro Quadratmeter. Etwas günstiger sind Terrassenplatten mit ca. 25 Euro pro Quadratmeter. Für eine 20 Quadratmeter große Terrasse liegt der Preis im Durchschnitt zwischen 500 und 700 Euro.
Für diese Berechnung wurden günstige Varianten gewählt. Natürlich gehen exklusive Materialien über diesen Preisrahmen hinaus. Alles in allem bekommt man aber mit Preisen zwischen 30 und 50 € pro Quadratmeter schon eine sehr große und gute Auswahl verschiedener Beläge.
Zu den Kosten für den Belag kommt der Preis für die Unterkonstruktion, die für Dielen zwingend nötig ist. Je nach Verlegeart bewegen sich die Kosten für die Unterkonstruktion zwischen 3,50 Euro und 6 Euro je Laufmeter.
Wie finde ich den richtigen Terrassen-Belag?
Bei der Wahl des Terrassen-Belags spielen sowohl die Optik als auch die Materialeigenschaften eine Rolle. Als Entscheidungshilfe soll diese Grafik dienen, die Vor- und Nachteile der Beläge in den wichtigsten Kategorien gegenüber stellt.

WPC-Dielen als moderner und langlebiger Terrassenbelag
WPC-Dielen gewinnen beständig an Beliebtheit, weil sie sowohl in naturnaher, als auch in moderner Optik zur Auswahl stehen. Darüber hinaus bieten sie gegenüber Holzdielen viele Vorteile. Neben der einfachen Pflege besticht der Bodenbelag aus WPC vor allem durch seine Langlebigkeit und splitterfreie Oberflächenbeschaffenheit. Bei WPC-Dielen hast du die Wahl zwischen Hohlkammer- und Massiv-Dielen. Hohlkammerdielen sind günstiger, allerdings muss man dafür Abstriche in der Qualität und Haltbarkeit in Kauf nehmen.

Welche Vorteile haben WPC-Terrassen?
- Pflegeleichter als Holzdielen
- Große Farbauswahl
- Rutschfest
- Splitterfrei
- Natürliche Holzoptik
- Langlebig und strapazierfähig
- UV-Beständig
- Witterungsbeständig ohne zusätzliche Imprägnierung
- Farbe graut nicht aus
Welche Nachteile haben WPC-Terrassen?
- Teurer als manche Holzdielen
- Wärmen sich in der Sonne schnell auf
- Weniger natürliche Optik (keine Astlöcher)
- Etwas weniger langlebig als Harthölzer
Wenn du selbst eine WPC-Terrasse bauen möchtest, versuche es einmal mit dieser myHarry-Anleitung.
Holzdielen für eine gemütliche Atmosphäre
Als Naturmaterial bringt Holz Lebendigkeit und schafft eine wohnliche Oase im Freien. Selbst bei starker Sonneneinstrahlung wird der Belag nicht heiß und ist noch immer barfuß zu begehen. Allerdings neigen einige Hölzer zu Splittern. Damit die Holzdielen lange schön bleiben, brauchen sie regelmäßige Pflege und Reinigung.
Die Haltbarkeit von Holzterrassen schwankt stark. Dielen aus Hölzern mit niedriger Resistenz (z.B. Douglasie) können bereits nach 5 Jahren Abnutzungserscheinungen zeigen.
Welche Vorteile haben Holzterrassen?
- Angenehme Temperatur zum Barfußgehen
- Natürliche Optik mit Astlöchern
- Passt zu vielen Wohnstilen
Welche Nachteile haben Holzterrassen?
- Aufwändige Pflege
- Verbleicht mit den Jahren
- Splitterbildung
So lange halten Holzterrassen
Dielen aus Holz werden in fünf Dauerhaftigkeitsklassen eingeteilt. In der ersten Klasse sind nur kostspielige Tropenhölzer wie Teak mit einer Lebensdauer bis zu 30 Jahren. Hölzer in der zweiten Klasse versprechen eine Haltbarkeit zwischen 15 und 20 Jahren. In dieser Kategorie findet man auch heimische Hölzer wie Eiche und Edelkastanie. Häufig verwendete Hölzer wie Douglasie oder Lärche sind nur mäßig dauerhaft mit einer voraussichtlichen Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren. Es hängt also direkt von der Wahl des Holzes ab, mit welcher Haltbarkeit man bei einer Holzterrasse rechnen kann.
Möchtest du selber eine Holzterrasse bauen? Dann findest du hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Terrassenplatten für einen pflegeleichten Außenbereich
Terrassenplatten gibt es in verschiedenen Varianten, etwas aus Naturstein, Keramik oder Beton. Letzterer ist das günstigste Material. Am anderen Ende der Preisskala steht die Premium-Variante aus Naturstein. Die Platten brauchen keine Unterkonstruktion und können direkt auf Stelzlagern oder auf Kies verlegt werden.
Welche Vorteile haben Terrassenplatten?
- Leicht auf Stelzlagern zu verlegen
- Lange Lebensdauer
- Pflegeleicht
- Genaue Anpassung an Innenbereich möglich
Welche Nachteile haben Terrassenplatten?
- Können sich durch Sonneneinstrahlung aufheizen
- Betonplatten können verwittern
- Können rutschig sein, besonders bei Regen
- Kein angenehmes Barfußgefühl
Wie du Platten auf Stelzlagern verlegst und so selber eine Terrasse bauen kannst, erfährst du in der Terrassenplatten auf Stelzlager verlegen Anleitung.
Klickfliesen für schnelle Veränderung
Klickfliesen gibt es in allen möglichen Materialien, von WPC über Holz bis zu Stein ist alles möglich. Auch ausgefallene Varianten, wie z. B. Kunstrasen, sind erhältlich.
Gerade für Mieter sind Klickfliesen ideal, weil sie einfach über einen bestehenden Belag gelegt werden können. Genauso schnell lassen sie sich abbauen und an anderer Stelle wieder nutzen.
Auch unerfahrene Heimwerker können Klickfliesen verlegen – ganz ohne großen Aufwand oder spezielles Werkzeug.
Welche Vorteile haben Klickfliesen?
- Sehr leicht zu verlegen
- Große Auswahl an Mustern und Materialien
- Leicht auszutauschen und zu entfernen
- Keine Unterkonstruktion notwendig
Welche Nachteile haben Klickfliesen?
- Höhere Kosten für den Belag pro Quadratmeter
- Nicht für Sanierung einer Terrasse geeignet
- Klickfliesen aus Holz sind so pflegeintensiv wie Holzdielen