Ob als Sichtschutz oder als Abschirmung vor Lärm und Wind – es gibt viele gute Gründe, einen Sichtschutzzaun selber zu bauen. Wer neugierige Blicke fernhalten möchte, kann mit einem Sichtschutzzaun für mehr Privatsphäre im eigenen Garten sorgen. Darüber hinaus spendet er Schatten und zieht einen optisch ansprechenden Rahmen um das Grundstück.
In diesem Artikel findest du Informationen über die beliebtesten Arten von Sichtschutzzäunen und bekommst einen Überblick über die Kosten und gesetzlichen Regelungen.
Übersicht:
- Den richtigen Sichtschutzzaun finden
- Welche Arten von Sichtschutzzäunen gibt es?
- Was sind die Kosten für einen Sichtschutzzaun?
- Welche Regeln gelten für Sichtschutzzäune?
Den richtigen Sichtschutzzaun finden
Welche Zäune gelten als Sichtschutz?
Sichtschutzzäune haben typischerweise eine Höhe von 1,70 m bis 1,90 m und verhindern die Einsicht in den Garten oder auf die Terrasse. Der klassische Sichtschutzzaun besteht aus Sichtschutz-Elementen, Pfostenankern, Elementhaltern und Zaunpfosten. Die Material-Auswahl ist vielfältig und reicht von Naturmaterialien wie Holz, Schilf und Stein bis zu WPC, Beton und Glas.
Wie viel Sichtschutz soll es sein?
Wenn du dir überlegst, selber einen Sichtschutzzaun zu bauen, musst du dich zuerst entscheiden, wie viel Sichtschutz du brauchst. Es gibt halbdurchsichtige Zäune, niedrige Zäune oder massive, blickdichte Varianten. Einige Arten von Zäune schützen darüber hinaus vor Wind oder dämpfen Verkehrslärm. Damit dir die Wahl des richtigen Zaunes für deinen Garten leichter fällt, findest du im Anschluss die gängigen Varianten und ihre Vor- und Nachteile.
Sichtschutzzäune im Vergleich – Überblick

Welche Arten von Sichtschutzzäunen gibt es?
Der Klassiker: Sichtschutzzaun aus Holz
Sichtschutzzäune aus Holz sind in vielen Gärten zu finden. Kein Wunder, denn Holzzäune sind leicht genug, dass eine einzelne Person den Zaun alleine aufstellen kann. Außerdem ist der warme Charakter von Holz sehr beliebt. Es bringt eine gemütliche, warme Note in den Garten und passt zu vielen verschiedenen Stilen.
Wenn du dich für einen Sichtschutzzaun aus Holz entscheidest, musst du vor allem auf die Holzsorte achten. Nicht alle Holzarten sind in gleichem Maße für den Außenbereich geeignet, weil die Dauerhaftigkeit unterschiedlich ist. Am längsten halten formstabile Sorten im Freien, dazu gehören Bangkirai und Thermokiefer. Sie sind in der Haltbarkeit ungefähr gleichauf mit WPC.
Von allen Sichtschutzzäunen erfordert Holz den größten Pflegeaufwand. Damit dein Zaun in gutem Zustand bleibt, musst du ihn regelmäßig reinigen, pflegen und streichen.
Vor- und Nachteile eines Sichtschutzzauns aus Holz
+ Warme, gemütliche Wirkung
+ Relativ leichtes Material
- Hoher Pflegeaufwand
- Geringe Lebensdauer bei günstigen Holzarten
Sichtschutzzaun aus WPC – der Allrounder
Ein Zaun aus WPC vereint die natürliche Optik von Holz mit einem geringen Pflegeaufwand. Dass WPC-Zäune an Beliebtheit gewinnen, liegt zum einen an dem modernen, eleganten Aussehen, zum anderen an der langen Haltbarkeit des Materials. Ein Zaun aus massivem WPC hat eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren. Er ist UV- und witterungsbeständig und kann mit hoher Farbbeständigkeit überzeugen. Einer der besten Gründe, einen Sichtschutzzaun aus WPC zu bauen, ist der geringe Pflegeaufwand. Über eine einfache Reinigung hinaus braucht er keine jährliche Wartung, wie das etwa bei Holzzäunen der Fall ist.
Die Vor- und Nachteile von Sichtschutzzäunen aus WPC
+ Geringer Pflegeaufwand
+ Splitterfrei
+ Witterungs- und Farbbeständig
- Heizt sich in der Sonne auf
- Weniger natürliche Optik als Holz (keine Astlöcher)
Du möchtest einen WPC-Zaun bauen? Dann sieh dir unsere WPC-Sichtschutzzaun Anleitung an.
Doppelstabmattenzaun mit Sichtschutzstreifen – langlebig und vielseitig
Der Doppelstabmattenzaun besteht aus verschweißtem Stahldraht, der ein Gitter formt. Bei einem klassischen Modell entstehen dabei Maschen von 50 x 200 mm. Diese Zaunart bietet neben Sichtschutz und einer modernen Optik auch Sicherheit, denn Doppelstabmattenzäune sind besonders robust und halten auch Gewalteinwirkungen stand.
An sich sind Stabmattenzäune nicht blickdicht, allerdings kannst du in die Maschen Sichtschutzstreifen einfädeln. Diese Streifen gibt es auf Rollen mit verschiedenen Mustern, beliebt ist dabei z. B. Rattan. Indem du die Sichtschutzstreifen auswechselst, kannst du den Zaun immer wieder neu gestalten.
Vor- und Nachteile eines Doppelstabmattenzauns
+ Lange Haltbarkeit von 50+ Jahren
+ Extrem pflegeleicht
+ Leicht zu montieren
+ Eignet sich gut zur Berankung mit Pflanzen
- Kaum Wind- und Lärmschutz
In dieser Anleitung erfährst du, wie du selber einen Doppelstabmattenzaun bauen kannst.
Der Betonzaun als unverwüstlicher Sichtschutz
Ein Betonzaun besteht aus fertigen Betonplatten, die zwischen Betonpfosten aufgebaut werden, bis sie die vorgesehene Zaunhöhe erreichen. Es steht eine Vielfalt an Mustern zur Auswahl, wie etwa Holzmaserung, Steinmotiv und Natursteinoptik. Dabei ist die kurze Aufbauzeit ein großer Vorteil, wobei dafür aufgrund des Gewichts mehrere Personen notwendig sind. Ein Betonzaun ist außerdem ein ausgezeichneter Lärmschutz und bietet Schutz vor Wind. Insgesamt ist das Material Beton äußerst belastbar und braucht auch langfristig kaum Pflege.
Vor- und Nachteile eines Betonzauns
+ Robust und lange Lebenszeit
+ Braucht kaum Pflege
+ Guter Lärm- und Windschutz
- Umgestaltung schwierig
- Hohes Gewicht
Der Gartentrend: Gabionenzaun als Sichtschutz
Ein Gabionenzaun besteht aus einem doppelten Gitter, dessen Zwischenräume mit Naturmaterialien gefüllt werden. Besonders beliebt sind dafür Steine, die du auch in Mustern (z.B. Streifen) anordnen kannst. So erhältst du einen massiven und pflegeleichten Gabionenzaun, der zusätzlich als Schallschutz geeignet ist.
Eine andere ansprechende Variante entsteht, wenn du statt der Steine gefärbtes Glas verwendest oder Lichter einbaust und so eine tolle Stimmung mit Leuchtgabionen schaffst.
Vor- und Nachteile eines Gabionenzauns
+ Kreative Gestaltungsvielfalt
+ Guter Schallschutz, verringert Verkehrslärm um 25 Dezibel
+ Lange Haltbarkeit bis 50 Jahre
+ Unempfindlich gegen Regen und Schnee
- erfordern ein stabiles Fundament
- Teuer in der Anschaffung
- Rostgefahr bei den Drahtkörben
Modern und elegant – der Sichtschutzzaun aus Glas
Bei Sichtschutzzäunen aus Glas hast du die Wahl, wie viel Sichtschutz du möchtest. Du kannst dich für einen undurchsichtigen Zaun aus Milchglas entscheiden oder für eine Variante, bei der nur einzelne Streifen oder ein anderes Muster mit Milchglas verdeckt werden. Sichtschutzzäune aus Glas sind in der Regel aus hochwertigem ESG-Glas oder VSG-Glas, dennoch sind sie nicht so widerstandsfähig wie andere Zaun-Varianten. In jedem Fall sorgt ein Glaszaun für einen lichtdurchfluteten Garten und eine moderne Optik.
Vor- und Nachteile eines Glaszaunes
+ Lichtdurchlässig
+ Lange Haltbarkeit
+ Guter Schutz vor Wind
- Nicht so robust wie andere Zäune
Der Günstige: Sichtschutz aus Bambus- oder Schilfmatten
Wer nach einer schnellen Lösung sucht, kann Matten aus Bambus oder Schilfrohr aufstellen. Der Aufwand ist überschaubar und die Kosten sind gering, vor allem wenn du die Matte an einem bereits vorhandenen Zaun anbringst.
Allerdings ist diese Art von Sichtschutz nicht sehr haltbar, denn das Material ist empfindlich gegen Wind, verwittert und wird schnell unansehnlich.
Vor- und Nachteile von Bambus- und Schilfmatten
+ Kostengünstigster Sichtschutz
+ Schnell und einfach aufzustellen
- Verwittert und wirkt schnell verwahrlost
- Keine gute Langzeitlösung
Weitere Möglichkeiten für Sichtschutz
Die obige Aufzählung ist natürlich nicht vollständig, es gibt noch viele weitere Varianten, einen Sichtschutzzaun selber zu bauen. Kunststoffelemente eignen sich für einen Sichtschutzzaun, der kaum Pflege braucht und der seine Farbe trotzdem lange behält.
Naturmaterialien wie Steine kannst du verwenden, um daraus einen urigen Sichtschutz zu bauen. Wer es noch natürlicher mag, pflanzt eine Hecke oder Büsche als grünen Sichtschutz. Am besten geeignet sind Liguster, Eibe oder Thuje.
Welche Kosten für einen Sichtschutzzaun?
Wer selber einen Sichtschutzzaun bauen möchte, muss dabei meist auch die Kosten im Blick behalten. Der Preis für einen Zaun schwankt erheblich, je nach verwendetem Material. Gerade bei Holz hat der Preis direkt mit der Haltbarkeit des Zaunes zu tun, weil die Holzqualität ausschlaggebend ist. Wer die Lebensdauer des Sichtschutzes mitrechnet, erkennt schnell: Es lohnt sich, in einen hochwertigen Zaun zu investieren.
Was ist der günstigste Sichtschutz?
Der günstigste Sichtschutz ist eine Matte aus Bambus oder Schilfrohr. Allerdings ist ein Sichtschutzzaun aus diesen Matten nicht lange haltbar. Der Witterung ausgesetzt wird er schnell unansehnlich. Wer eine längerfristige Lösung zu einem guten Preis sucht, ist mit einem Zaun aus Hartholz oder WPC gut beraten.
Wie mache ich meine Terrasse blickdicht?
Ein WPC-Zaun schirmt deine Terrasse zuverlässig von der Umgebung ab und ist lange haltbar, ohne großen Pflegeaufwand zu verursachen. Die einzelnen Elemente sind vollkommen blickdicht und individuell kombinierbar.
Falls du eine günstigere Variante suchst, kannst du eine Sichtschutzwand aus Holz aufstellen oder Bambusmatten spannen. Allerdings musst du dabei mit etwas mehr Aufwand bei der Erhaltung rechnen. Wenn du es nicht eilig hast, kannst du auch eine grüne Wand wachsen lassen. Besonders hübsch sind dabei Rankgitter vor die du Kletterpflanzen wie Clematis oder Wein einpflanzt.
Welche Regeln gelten für Sichtschutzzäune?
Bevor du mit dem Bau deines Sichtschutzzauns beginnst, solltest du dich unbedingt über Regelungen in deiner Gemeinde informieren. Bringe in Erfahrung, welche Höhe erlaubt ist und ob es Einschränkungen zur Wahrung des Ortsbildes gibt. Das sind Regeln, die ein ansprechendes Ortsbild gewährleisten sollen und betreffen meist den Vorgarten eines Grundstückes. Oft wird dabei gefordert, dass der freie Durchblick auf das Grundstück möglich sein muss.
Erfrage außerdem den genauen Verlauf deiner Grundstücksgrenze. Du musst nämlich einen bestimmten Abstand zu den Grundstücken deiner Nachbarn einhalten. Welcher Abstand das ist, hängt von lokalen Regelungen ab. selbe gilt für die erlaubte Höhe eines Zaunes. In manchen Bundesländern ist eine Baugenehmigung notwendig, in anderen trifft das erst ab einer gewissen Zaunhöhe zu.
Wie hoch darf ein Sichtschutzzaun sein?
Die meisten Sichtschutzzäune sind zwischen 1,70 m und 1,90 m hoch. Die erlaubte Höhe ist vom Bundesland und von der Gemeinde abhängig. Zäune bis zu 1,50 m sind in allen Bundesländern Österreichs ohne Bewilligung erlaubt.
Nur in Niederösterreich brauchst du immer eine Bewilligung, wenn du einen Sichtschutzzaun bauen willst. Die genehmigungsfreie Grenze liegt in Tirol und Kärnten bei 2 m, in Vorarlberg bei 1,80 m und in Wien sogar bei 2,50 m. Wer einen Sichtschutzzaun bauen möchte, der über diese Grenzen hinaus geht, muss für sein Projekt immer um eine Genehmigung ansuchen.
Darf ein Nachbar meinen Sichtschutz verbieten?
Welche Art von Sichtschutz du in deinem Garten bauen darfst, hängt von den regionalen Bestimmungen ab. Das Thema Sichtschutz führt immer wieder zu Konflikten in der Nachbarschaft. Deswegen ist es eine gute Idee, die Nachbarn von Anfang an in das Projekt miteinzubeziehen.
Gegenseitige Rücksichtnahme ist hier die beste Ausgangsbasis. Indem du dafür sorgst, dass dein Zaun allen Regeln entspricht, er sich auf deinem Grundstück befindet und du dich mit deinen Nachbarn abgesprochen hast, vermeidest du Streit, der vor dem Gericht enden kann.